Die Spaltung der Gesellschaft, Holles Rad und der Wal

Am letzten Samstag, dem 8.2.2025 demonstrierten im beschaulichen Witzenhausen über 600 Menschen, wie landesweit derzeit im Vorfeld der vorgezogenen Bundestagswahl hunderttausende, für die Spaltung der Gesellschaft. Die Menschen kamen nicht zusammen um sich für den Frieden einzusetzen. Der Krieg in Palestina war nicht der Grund für die Versammlung. Und auch nicht der Krieg in der Ukraine. Schon gar nicht kamen die Menschen zusammen um Haftung einzufordern für die Verbrechen gegen die Menschlichkeit während der Corona Zeit. Auf den Gedanken Aufklärung einzufordern für die Zusammenhänge von stattfindenden Geoengineering und sich vollziehenden Klimawandel kamen diese Leute erst recht nicht.
Dass was sie motivierte war die Aufrechterhaltung des Status Quo, die gespaltene Gesellschaft, die Angst vor den anderen, die den Status Quo bedrohen. An sich ist es nicht sehr verwunderlich und erwartbar, gerade in Deutschland, das immer noch sehr geprägt ist von den Mustern nicht allzu lang vergangener Zeit, diese Angst vor den anderen zu sehen. Dass aber in Witzenhausen, welches schon in der vergangenen Phase des offenen Hasses eine unrühmliche Vorreiterrolle gespielt hat und heute ein multikulturelles, offenes Image pflegt, inklusive intensiven Versuchen die Vergangenheit aufzuarbeiten, die inhärenten Muster der Spaltung nicht erkannt werden, verstimmt und weist auf die Tiefe des zugrunde liegenden Problems hin.
Die Selbstwahrnehmung der Demonstranten ist der gesellschaftlichen Wirkung entgegengesetzt. Sie fühlen sich als Verteidiger der demokratischen Grundordnung und des sozialen Miteinanders und halten es für eine Grundbedingung diejenigen auszuschließen, die diese bedrohen. Leider erkennen sie nicht, dass die demokratische Grundordnung zu grossen Teilen eine Illusion ist und es für das soziale Miteinander essentiell ist, sich auch und gerade mit Menschen auszutauschen, die anderer Meinung sind.
Anstatt die strukturelle Problematik des herrschenden politischen Systems zu thematisieren wird munter bei dem Spiel der Spaltung mitgemacht und der Wunsch zur Ausgestaltung einer menschlicheren Welt wird mit der Angst vor denen, die diese scheinbar bedrohen, als Hass auf die anderen projiziert. Somit wird praktisch leider genau das Gegenteil der ursprünglichen Intention erreicht.
Vor einiger Zeit habe ich erkannt, dass der Kontakt mit dieser als Hass projizierten Angst mir seelisch nicht gut tut und ich veranstalte stattdessen lieber Rituale der Einheit an Kraftorten, von denen ich mich gerufen fühle.
Diesen Samstag zog es mich zum Rusteberg, einer markanten, pyramidal geformten Erhebung aus Kalkstein zwischen Göttingen und Witzenhausen. Es ist der Wachberg des Eisfeld auf dem im Hochmittelalter eine einflußreiche Burg stand, als Vorposten des Mainzer Erzbischofftums. Aus ihren Resten wurde im 18. Jhd ein Herrenhaus auf halber Höhe des Berges, oberhalb des Dörfchens Marth errichtet, das nun als psychologische Klinik dient. Auf dem Berg lassen sich noch Fundamente der alten Burg gut erkennen und es steht noch eine Ruine einer katholischen St. Michaels Kapelle. Geprägt ist der Berg von einem gigantischen Mobilfunkmast dessen unangenehme Strahlung bis zur Psychoklinik deutlich spürbar ist. Zwischen Mast und Kapelle befindet sich ein Menhir mit Gravuren, die Vor-Christlich wirken.
Der Name Rusteberg stammt vermutlich von der Ulme, deren Kraft zur Öffnung des dritten Auges führt, durch Ausgleich der Pole. In diesem schönen Artikel wird sie zusammen mit dem Weissdorn beschrieben zu dem ich erst letztes Jahr tieferen Kontakt aufgenommen habe.
Im Wappen des Dörfchens Marth ist das Mainzer Rad enthalten, welches auch ein zentrales Symbol des Eichsfeld ist. Mit seinen sechs Speichen ist es hexagonal, und somit ein stilisierter Hagall Dom. In diesem Kontext steht es dann für die patriachale Herrschaft über den Raum.
Seit dem 8. Jhd steht die Gegend unter dem Einfluß des Erzbischoffs von Mainz, laut Chronik der Burg. Ihrem Wappen zufolge waren die damaligen Burgherren bekennende Alkoholiker.
Eine erhaltene Legende aus dem 5. Jhd mag zur Erklärung der seltsamen Treue der Eichsfelder zum Katholizismus beitragen: Der Verrat (christlicher) heiliger Männer durch einen edlen vom Rusteberg (vermutlich noch heidnisch) an die Hunnen. Rein spekulativ: Der “edle” war von einer Verteidigung der alten Ordnung gegenüber das vordringende Christentum motiviert und schätzte die spirituellen Qualitäten der “heiligen Männer” gegenüber der rohen Gewalt Attilas falsch ein. Auch gut denkbar, dass der Verrat von den Kirchenoberen erfunden wurde, um das Heidentum zu diskreditieren, eine antike Fake News also. Ob wahr oder unwahr, jedenfalls eine tragische Geschichte, bestens geeignet um die Perversion des Katholizismus im Volksglauben als Schutzmacht gegenüber tyrannischer Herrschaft zu verankern.
Ich berichtete auf Social Media von diesem Stein und über Umwege fand mein Bericht eine Gruppe mir bislang persönlich unbekannter Geomanten, die sich gleichzeitig am modernen Steinkreis in Germerode traf. Sehr interessiert nahmen diese meinen Bericht auf. Eine erste Spekulation war, dass es sich um eine Steinsetzung des Geomanten Marko Pogačnik handeln würde, die aber vorerst verworfen wurde. Treffender mag die Deutung sein, daß es sich bei dem Stein um einen alten Gerichtsstein handelt. Also eine Markierung eines Ortes an dem Rat abgehalten wurde um Lösungen für gesellschaftliche Probleme in Kohärenz mit den natürlichen Gesetzen zu finden. Das bestätigte sich aber auch nicht. 😅️
Tatsächlich sind die Steine von Wolfgang Schneider, der tatsächlich von Marko Pogačnik inspiriert wurde, im Auftrag von 3 Frauen aus dem Dorf vor etwa 10 Jahren gesetzt worden. Ein weiterer Stein befindet sich ein paar hundert Meter weiter nördlich an der dortigen Quelle und ein dritter auf dem Kastanienhof im Ort.
Ob modern oder antik, die Funktion von Steinsetzungen ist im wesentlichen in Kommunikation mit dem Bewusstseinsfeld Gaias zu treten, so eine schöne Darstellung von Marko Pogačnik. Die gemeinsame Bearbeitung der Fragestellung um den myteriösen Stein, wenn auch mithilfe digitaler Technologie, war eine schöne Bestätigung dessen. Mit Hilfe der Steine trafen wir uns im großen Bewusstseinskreis von Mutter Erde.
Die Menschen aller Zeiten versammelten sich zu den Jahreskreisfesten an eben solchen neuralgischen Punkten um mit unserem gestaltenden menschlichen Bewusstsein diesen Kreis, dieses Rad, zu pflegen und ihm neuen Schwung zu verleihen.
Sehr erfreut war ich daher von einer Initiative des gemeinschaftlichen Netzwerk Fuchsmühle, das den Namen eben dieses Rades trägt, Holles Rad. Vier junge Frauen wollen Eine künstlerische Begleitung im Jahreszyklus gestalten.
Da eine gesellschaftliche Erneuerung in Richtung Erhalt der Erde mittels basisdemokratischen Techniken die Grundmotivation dieses Netzwerk ist, und das Projekt sogar das Rad im Namen trägt, war ich selbstverständlich davon ausgegangen, dass auch die künstlerische Begleitung horizontal gedacht war, dass also ein gemeinschaftliches Kunstprojekt entstehen solle, ein Gewebe aus all unseren bunten Farben. Daher war ich erstaunt darüber, dass auf meine Beiträge zu diesem Projekt nicht erfreut, sondern angsterfüllt reagiert wurde.
Mir wurde klar, dass dieses Rad nicht rund werden wird, solange nicht alle 3 Farben der Muttergöttin von den Leiterinnen integriert sind. So kann die 4. Farbe, die männliche Energie, nicht souverän in den Kreis mit aufgenommen werden. Dass dies auch gar nicht der Anspruch dieses Projektes war, machte mir eine der Leiterinnen, dankenswerterweise sehr diplomatisch, klar. Meine Beiträge gingen zu tief und würden die Gruppe überfordern. Es war deutlich, dass sie mich nicht dabei haben wollten und so verließ ich sie umgehend freiwillig. Der Respekt des “Neins” ist die absolute Grundvorraussetzung für einen friedlichen, liebevollen Umgang - dem Kreisen im Einklang mit den natürlichen Gesetzen. Die aus diesem Kontakt resultierenden Schlussfolgerungen sind auch so schon sehr erhellend und eine ganz prima Arbeitsgrundlage für den nächsten Zyklus.

Energetisch gesehen möchte diese Gruppe lieber unter sich bleiben, in der Energie der jungen Frauen. Spielerisch wollen sie sich an ihre zweite Farbe herantasten und sich gegenseitig bei ihrer Integration unterstützen. Das ist an sich ein ganz vortrefflicher Ansatz. Witzigerweise kritisiert aber gerade der queere Feminismus, der einen wesentlichen ideologischen Grundbaustein dieses Netzwerks darstellt, so eine geschlechtliche Aufteilung, wie sie etwa auch von den heutigen Matriarchatspraktikern ganz bewusst gelebt wird.
Schon daran wird deutlich, dass die Beschäftigung mit Holles Rad kein Spiel sein kann. Die energetischen Muster des Lebens resonieren, ob bewusst oder unbewusst in den sozialen Körper.
Das Vorgehen der jungen Frauen kann auch als Allegorie auf die energetischen Muster ihres größeren Netzwerks verstanden werden, als dessen spirituelle Priesterinnen sie sich gerieren. Dieses Netzwerk resoniert nämlich ganz entschieden mit den Mustern der Angst vor dem anderen, die ich eingangs geschildert habe. Es ist letztlich die Angst vor dem männlichen Prinzip, dem selbstbewussten Mann, der es wagt seine eigene Vorstellung von dem Kosmos zu artikulieren und somit die Perpetuierung des Status Quo, der essentiel für das weibliche Prinzip ist, gefährdet. Diese Angst ist auch nur allzugut verständlich, denn es war ja auch das männliche Prinzip, das einst das Kontinuum aus dem Lot brachte, mit seinem Anspruch auf Herrschaft über Mutter Erde.
Es ist daher auch in der Verantwortung der Männlichkeit den Kosmos wieder in Ausgleich zu bringen. Dazu darf es nicht ausgeschlossen werden, sondern es Bedarf eines liebevollen Austausches in Respekt auf Augenhöhe.

Zu diesem notwendigen liebevollen Austausch auf Augenhöhe über die gesamte Breite der Gesellschaft werden wir aber nicht über Wahlen kommen. Erst recht nicht dadurch, dass wir auf Demonstrationen lautstark nach einem Ausschluss von Meinungen schreien.
Eine Chance bietet das Zusammenkommen an den Orten und Daten die uns Mutter Erde für eben solche Zusammenkünfte anbietet. So können wir Mutter Erde und uns gegenseitig erkennen, voneinander lernen, die Kraft sammeln um wirklich selbstbewusst für sie einzutreten und sie so vor dem drohenden Kollaps zu bewahren. Das bedeutet zu unserer eigentlichen menschlichen Bestimmung zu erwachen.
Mir geht es daher viel eher um den Wal im Sinne von Douglas Adams als um die Wahl. Ich wünsche ihm von ganzen Herzen, dass er sich über dem Meer materialisiert und nicht über dem Grund. Und das die Petunie sanft im Garten landet. 🙏️

He, das ist ja wirklich aufregend, so vieles rauszufinden, so vieles, was ich noch vor mir habe, mir wird ganz schwindlig vor lauter Vorfreude. – Was ist denn das, was da plötzlich so schnell auf mich zukommt? So sehr, sehr schnell. So riesig und so flach und so rund. Das braucht einen riesigen Namen … wie …. Grund! Ob er wohl nett zu mir ist? Und der Rest – nach einem plötzlichen und sehr feuchten Aufprall – war Schweigen. Komischerweise war der einzige Gedanke, der den Petunientopf beim Herunterfallen durchfuhr: Oh, nein, nicht schon wieder.

Bild von Crystal Inhumana